Presse
über Audio Experiment
„So geradeheraus wie Gwen Kyrg sich für neonfarbene Flyer entscheidet, spricht sie auch über die Reihe „Audio Experiment“, deren Initiatorin und künstlerischer Mittelpunkt sie ist. (…) Beim Experimentieren mit Klangfarben und Effekten tut sich für die ausgebildete Jazzsängerin, die nebenher auch in die Tasten greift und komponiert, eine unendliche Spielwiese auf. (…) Die Idee der Reihe ist es, Genregrenzen auszuloten und vor allem Formate zu untersuchen, die das starre Verhältnis zwischen aktivem Performer und passivem Betrachter bearbeiten.“ (Portrait in kreuzer – Das Leipzig Magazin, Anja Kleinmichel, 2018)
über ~ The Waves
"Regisseurin und Musikerin Gwen Kyrg verwandelt das sperrige Material an den Cammerspielen in grandiose Bühnenkunst. Die selbst gewählte Bezeichnung Audiotheater greift zu kurz für das, was sich hier abspielt: eine Mischung aus Performance, Installation, Hörspiel und Musik, bei der alle Elemente reibungslos ineinandergreifen. (...) Spärliche Bewegungen, präzise Gesten: Mehr braucht es nicht für den meditativen Sog, der 90 Minuten anhält, ohne sich zu verbrauchen. (…) Höhepunkt sind die aus englischen Textstellen montierten Songs: Minimalistisch und kraftvoll fluten sie den Raum und frieren einzelne Augenblicke ein, als könnten sie doch der Vergänglichkeit entrissen werden. Ein schöner, melancholischer und nicht zuletzt erfrischend zeitgemäßer Abend." (Philipp Hartmann, Kreuzer Leipzig, Januar 2017)
„„The Waves“ ist postdramatisches Audiotheater, frei nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf. (…) Experimentell wie die Romanvorlage ist auch Kyrgs Inszenierung. Statt einer zusammenhängenden Geschichte erschaffen die Spieler eine Collage aus Bildern, Gedanken, Phrasen und Bewegungen, bei der jeder seine Spuren hinterlässt.“ (Josephine Heinze, Leipziger Volkszeitung, Nov 2016)
über ALICE´S DINNERPARTY
„Über zweieinhalb Stunden und ohne Pause (...) sang, deklamierte, tanzte und agierte Kyrg, blechtrommelte zu ihren Fragen und Verkündigungen – Grass lässt grüßen – und begleitete sich auf einem mobilen Keyboard selbst: eine tolle Präsentation ihrer blendenden schauspielerischen und sängerischen Fähigkeiten, ausdrucksstark, klar und sicher.“ (Michael Cramer, Theater:pur, März 2013)
„Mit kraftvoll-lieblicher Singstimme und souveräner, natürlicher Schauspiel-Kraft erzählt Gwen Kyrg, von Haus aus Musikerin, von der Ich-Suche Alices, die sich zur Metapher von Einsamkeit und Orientierungslosigkeit aufschwingt.“ (Dorothea Marcus, akt – Die Kölner Theaterzeitung, April 2013)
„Ihr Spiel ist ausdrucksstark und wird virtuos, wenn sie sich selbst auf dem Keyboard begleitet und in der Szene mit dem verrückten Hutmacher »Mad World« von Tears For Fears singt. Es ist ein sperriger und doch kurzweiliger Abend, der schauspielerisch überzeugt und musikalisch begeistert.“ (Christoph Ohrem, Stadtrevue – Das Monatsmagazin für Köln, Juni 2013)
über Turm der Liebe
Excerpt “Eines Nachts in Berlin”, Musicuratum 2013 about Turm der Liebe´s interpretation of Hollaender/Liebmann Song “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt”, sung by Marlene Dietrich:
„a recent version by the German trio Turm der Liebe (Gwen Kyrg, Laurenz Gemmer and Johannes Klingebiel) […] fittingly and minimally entitled “Kopf bis Fuß” […] embodies this sensitivity to something in the original song that others might have sensed was there, though without having heard it quite clearly until now. […] the musical procedure adopted by Turm der Liebe may be compared to the diagnostic explorations of ultrasound technology – the amorous attitude expressed in the song sounds positively forlorn, as though it emerged as a desperate response to a life sunk in hopelessness; the pursuit of love then would amount to something of a last resort, and despite itself even, when acted upon habitually, to a species of addiction […] … is the conclusion that an awareness thereof may plausibly be imputed in retrospect to the lyricist and to the singer of the original song – as though they both already had intended that one day it should be heard in just this way. Here, as a practice of interpretation, a cover version of an old standard does not remain under the latter’s level but has raised itself to it, in order to uncover something in the original which one never had heard quite that way before – thus in some sense renovating it and our ears as well.“
full essay “Eines Nachts in Berlin”, written by Musicuratum, here.
Interview von Tobias Prüwer: "Gerechtigkeit für alle Marginalisierten"
(Ausschnitt, kreuer - das stadtmagazin Dezember 2021)
Pandemiefolgen: Welche Lehren für die Freie Szene lassen sich aus Corona ziehen? Es antwortet Musikerin und Darstellende Künstlerin Gwen Kyg
kreuzer: Wie fühlt es sich an, ohne große Lobby zu sein?
Gwen Kyrg: Vom Staat in meiner Realität kaum mitgedacht zu werden, ist für mich eine alltägliche Erfahrung. Eine große Lobby widerspräche jedoch meinem Selbstverständnis als subversive Künstlerin und Anti-Kapitalistin. Ich bin dafür, dass alle marginalisierten Gruppen mehr Gerechtigkeit erfahren, und lehne eine neoliberale Lobby-Landschaft grundsätzlich ab. Abgesehen davon wurde sich mit dem Abstellen der Kultur ins eigene Fleisch geschnitten, weil gerade die freien, unabhängigen, kleineren Clubs, Theater, Kulturvereine, die von den Maßnahmen am meisten gekillt wurden, integraler Bestandteil gesellschaftlichen Zusammenhalts ist.